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Kurzbeschreibung: Als die Journalistin Sandra einer ungewöhnlichen antiken Affenskulptur verfällt, ahnt sie nicht, was für Mächte sie mit ihrem Kauf zurück ins Leben ruft. Fortan scheint sie nicht mehr alleine zu sein in ihrem Kopf, sie fühlt sich verfolgt und sieht Bilder, die nicht ihrer Erinnerung entstammen- oder etwa doch? Was hat es auf sich mit diesem Land Benize? Warum regt sich etwas in Sandra, während die Rebellen dort laut nach ihrer Hohepriesterin Zarife rufen? Und wieso hat sie das Gefühl, dass diese Menschen einen riesigen Fehler machen? Sandra fehlt die Zeit, um klare Gedanken zu fassen, denn kurze Zeit später öffnet sich ihr ein magisches Tor in das Reich jenseits unserer Welt und ihr Schicksal scheint besiegelt... Meine Meinung: Der Klapptext klang total interessant und ich hatte mich auf eine tolle Mischung aus High-Fantasy und Urban-Fantasy gefreut, aber das Buch war für mich eine herbe Enttäuschung. Abgetaucht bin ich von Anfang an nicht richtig. In Zeugnis-Deutsch ausgedrückt war Frau Felten stets bemüht, mehr aber auch nicht. Ich weiß im Nachhinein gar nicht, wie ich ihren Schreibstil einordnen soll. Er ist weder kurz-, noch langweilig; zu gezwungen, um lebhaft zu wirken, aber auch nicht nüchtern genug, um sachlich zu sein. Falls die Autorin mit ihrer Sprache irgendetwas vermitteln wollte, dann ging das an mir leider völlig vorbei. Wer zum Beispiel die Vergewaltigung eines nicht unwichtigen Charakters durch eine ganze Truppe von Soldaten mit zwei Sätzen abhandelt und das Opfer dann munter weiter reiten lässt, den kann ich als Erzähler einfach nicht ernst nehmen. Die Charaktere decken auf den stark 500 Seiten nahezu jedes erdenkliche Klischee ab. Reinkarnationen, Auserwählte, verlorene Geschwister, pflichtbewusste Soldaten, betrogene Rebellen, tyrannische Herrscher, korrupte Magier und, und, und... Jeder darf mal ran an den Handlungsspeck, aber leider beherrscht Frau Felten in diesem Buch das Jonglieren mit ihrer Vielzahl an Charakteren und Handlungssträngen nicht. Die Protagonisten bleiben ausnahmslos blass, ja regelrecht farblos, und obwohl die Auswahl so groß war, konnte mich kein einziger Charakter für sich einnehmen. Mir war es schlicht egal, wer denn nun wen umbringt, solange es nur schnell ging und mich der letzten Seite näher gebracht hat. Dabei waren die Ideen teilweise gar nicht schlecht. Sandras Freundin zum Beispiel, die sich in Benize in einer Realityshow wähnt, hätte zum witzigen Running Gag werden können, wenn sie nicht nach 400 Seiten immer noch nach Hotel, Hubschrauber und Streichhölzern gequengelt hätte... Charakterentwicklung? Fehlanzeige. Man hätte den Protagonisten auch einfach Etiketten auf die Stirn tackern können, denn Überraschungen gibt es keine. Die Guten sind offenbar alle Nachfahren Mutter Theresas und die Bösen durchweg machtgierig, aber letztendlich unfähig. Gääähn. Die Handlung bietet leider ebenfalls den Unterhaltungsfaktor eines leeren Aquariums. Dabei ist der Anfang vielversprechend. Sandra stößt in unserer Welt auf eine antike Figur, der sie nicht widerstehen kann. Sie kauft den kleinen Affen und von da an fühlt sie sich nicht nur verfolgt, sie hat auch immer wieder Blackouts, während derer sie Dinge tut, die sie eben eigentlich nicht tun würde. Sandra nicht, ihr antikes Alter Ego "Zarife" aber schon und die mächtige Hohepriesterin, die in Benize sehnsüchtig erwartet wird, beginnt in Sandra zu erwachen. Was niemand außer Sandra weiß: Zarife spielt nach ihren eigenen Regeln... Klingt nicht schlecht? Ist es aber leider. Denn die Handlung bleibt von der ersten bis zur letzten Seite völlig vorhersehbar und ich hatte durchweg das Gefühl, das alles schon einmal gelesen zu haben- nur besser. Mein Problem war also weniger, dass die Ideen nicht neu sind, sondern dass Frau Felten keinen einzelnen Vergleich für sich entschieden hat und ich immer wieder nur entsetzt den Kopf schütteln konnte. Die Bedeutung des Titels bleibt mir ein Rätsel und auch sonst könnte ich spontan nichts nennen, was mich hier überzeugt hätte. Fazit: Interessante Ansätze, die aber gefühlt alle schon besser umgesetzt wurden. Für mich eine herbe Enttäuschung mit blassen 0815-Charakteren und ohne jede Atmosphäre.