rahul_rawat

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The pluckiest of the plucky heroines.

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Schon der Schreibstil der Autorin hat mir hier nicht zugesagt. Die Geschichte wird im Präsens erzählt und ich kann nicht genau sagen, warum, aber ich lese lieber in Vergangenheitsform. Dann wechselt Frau Picoult auch noch häufig und ohne für mich ersichtlichen Grund zwischen erster und dritter Person und besonders mit den Abschnitten in dritter Person Präsens hatte ich größte Schwierigkeiten. Auf mich wirkten die so geschriebenen Szenen eher dokumentiert als erzählt und ich fühlte mich immer irgendwie außen vor. Es war, als würdeich durch eine Glasscheibe blicken: Gesehen habe ich Handlung und Emotionen zwar, aber nahe kommen konnte ich ihnen nicht. Ein Grund dafür war auch, dass ich mit der Hauptperson Mariah nicht viel anfangen konnte. Ihr Ehemann Colin war alles für sie und nach dem Scheitern ihrer Ehe ist sie am Ende. Statt sich um ihre kleine Tochter zu kümmern, die Zeugin des endgültigen Bruchs zwischen ihren Eltern wurde, ertränkt sie sich in Selbstmitleid und Beruhigungsmitteln. Erst als um Faith herum unerklärliche Dinge geschehen und das Mädchen zusehends ins Interesse der Medien gerät, ändert sich das. Danach hat mir ihr Charakter zwar wesentlich besser gefallen, aber ich habe ihr diesen Wandel einfach nicht abgenommen. Sie war auch vor der Trennung von Colin nicht die typische "perfekte Mutter" und mir hat dieser Ansatzsehr gut gefallen. Ich war gespannt darauf, ob und wie sich Mariahs Desinteresse und ihre fehlende Bindung zu ihrer Tochter noch ändern würden. Aber ein Entwicklungsprozess zum Mitfühlen wurde leider dadurch ersetzt, dass sie praktisch von einer Seite auf die andere zur überzeugten Löwenmutter wird. Vor ihrer Veränderung war sie mir mit ihrer weinerlichen Art einfach unsympathisch und danach konnte ich ihr Verhalten oft nicht nachvollziehen. Sie blieb für mich ungreifbar, und da ein Großteil der Geschichte aus ihrer Sicht bzw. an ihrer Seite erzählt wird, wollte sich bei mir keine rechte Freude am Lesen einstellen. Dafür haben mir aber die Nebencharaktere um so besser gefallen. Hier hat Frau Picoult geschaffen, was mir bei Mariah gefehlt hat: sympathische Charaktere mit markanten Eigenarten. Mariahs Mutter (welche Frau benutzt schon einen Sarg als Wohnzimmertisch?), ihre Anwältin und viele Andere drücken alle etwas aus. Auch den männlichen Hauptcharakter mochte ich mit seiner witzigen, sarkastischen Art. Also alles in allem eine mir unsympathische Hauptperson und tolle Nebencharaktere: eigentlich eine solide Basis für eine durchschnittlicheBewertung. Was meine Lesefreude dann endgültig geschmälert hat, war die Handlung selbst. Was nämlich aus dem Klapptext für mich nicht ersichtlich war: Dieses Buch dreht sich zu einem sehr (seeehr) großen Teil um das Thema Religion und damit hatte ich größte Probleme. Für die Fähigkeiten, die das kleine Mädchen entwickelt, wird nämlich recht schnell eine Erklärung gefunden: Sie behauptet ihre imaginäre Freundin, die sie als "Beschützerin" bezeichnet, wäre Gott. Für einen Roman, der sich nicht in den Genres "Fantasy" oder "Horror" einordnet, meiner Meinung nach ein Ansatz mit Potenzial, aber auch eine gewagte These. Vielleicht bin ich zu sehr Naturwissenschaftlerin, um mich auf so etwas einlassen zu können. Aber ich finde einfach, dass wenn man als Autorin schon so ein Grundthema wählt, dann sollte man eine ganze Menge Energie darauf verwenden, das Ganze sinnvoll umzusetzen. Hier führt der durchaus interessante Ansatz leider in erster Linie zu zähen Passagen, in denen Vertreter verschiedenster Religionen über Glaubensfragen diskutieren.Auch die Darstellung der Beweggründe von "Gott" ist meiner Meinung nach sehr fragwürdig. Ich könnte eine ganze Menge aufzählen, aber am meisten hat mir eine Antwort auf zwei Fragen gefehlt. Warum Faith und ihre Familie? Warum nur Faith und ihre Familie? Außerdem mag ich es einfach nicht, wenn Religiöses oder Übernatürliches in fantasyfreien Büchern die Allheil-Erklärung für bestimmte Wendungen ist. Falls die Autorin in Glaubensfragen irgendeine Aussage treffen wollte, dann ging die leider an mir vorbei. Für mich blieb dieses Buch auch nach knapp 700 Seiten völlig ausdruckslos und dass die Logik gerne zugunsten von etwas Drama vernachlässigt wurde, hat das Ganze auch nicht besser gemacht. Fazit: Wer sich am religiösen Grundthema und vielen Diskussionen über Glaubensfragen nicht stört, für den könnte dieser Roman trotz seiner Logikfehler und blasser Hauptcharaktere durchaus etwas sein. Meinen Geschmack hat er leider überhaupt nicht getroffen.